Nachhaltiger Straßenbau: Kreislaufwirtschaft, Umweltstandards und innovative Technologien

Bonn/Berlin. Der Straßenbau steht vor einem grundlegenden Wandel. Im Zentrum stehen dabei Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Neue Baustoffkonzepte, technologische Innovationen sowie klare Umweltstandards sorgen dafür, dass sich der Ausbau und Erhalt der Infrastruktur heute deutlich umweltverträglicher und zukunftsfähiger gestaltet. Der Deutsche Asphaltverband (DAV) unterstützt diesen Wandel aktiv – mit praxisnahen Lösungen, neuen Regelwerken und einem klaren Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft.

Wiederverwendung wird zum Standard

Asphalt ist einer der wenigen Baustoffe, der nach seinem Rückbau zu nahezu 100 % wiederverwendet werden kann – ein echter Pionier der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Im Durchschnitt besteht neu produzierter Asphalt in Deutschland bereits zu über 30 % aus hochwertig aufbereitetem Ausbauasphalt. Dabei handelt es sich um eine rein physikalische Aufbereitung. Die ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Wiederverwendung erfolgt in Deutschland seit Jahrzehnten erfolgreich. Entscheidend ist hierbei die Qualität des aufbereiteten Materials – insbesondere dessen Homogenität.

RAL-Gütegemeinschaft für Ausbauasphalt schafft Qualitätsstandards

Hier setzt beispielsweise die RAL-Gütegemeinschaft Aufbereitung und Lagerung von Ausbauasphalt e. V. an: Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch definierte Standards und regelmäßige Qualitätskontrollen eine gleichbleibend hohe Materialqualität sicherzustellen. Der Schlüssel dazu liegt in der sortenreinen Gewinnung durch schichtenweises Fräsen sowie in der professionellen, kontrollierten Lagerung des Ausbauasphalts. Nur so kann das gewonnene Asphaltgranulat in der Produktion neuer Asphaltschichten – von der Tragschicht bis zur Deckschicht – hochwertig und ressourcenschonend eingesetzt werden.

„Nachhaltigkeit im Straßenbau ist keine Vision mehr, sondern Realität. Durch die Wiederverwendung von Materialien und innovative Technologien wie Temperaturabgesenkten Asphalt leisten wir einen messbaren Beitrag zum Umwelt- und Gesundheitsschutz,“ erklärt Marco Bokies, Geschäftsführer des Deutschen Asphaltverbands (DAV). „Unsere Branche steht bereit, Verantwortung zu übernehmen – transparent, effizient und zukunftsorientiert.“

Schrittweise Umstieg auf alternative Energiequellen

Zeitgleich zur Optimierung der Materialien erfolgt ein schrittweiser Umstieg der Asphaltindustrie auf alternative, klimaschonende Energiequellen. Einige Asphaltmischanlagen in Deutschland setzen bereits auf Strom aus erneuerbaren Energien, Biogas, Holzpellets oder Wasserstofftechnologien – insbesondere bei der Erhitzung des Asphaltmischguts und für den Betrieb der Anlagen. Ziel ist es, die bislang fossil basierten Produktionsprozesse konsequent zu dekarbonisieren und so die gesamte CO₂-Bilanz der Bauwirtschaft signifikant zu verbessern.

EPDs & PCRs: transparente Standards in der Umweltbewertung

Mit der Einführung standardisierter Umweltproduktdeklarationen (EPDs) lassen sich Umweltwirkungen von Asphaltmischgütern erstmals objektiv bewerten. Grundlage dafür ist die neue Produktkategorieregel (PCR Teil B), herausgegeben vom Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU). Sie erlaubt eine transparente, nachvollziehbare Lebenszyklusbewertung von der Herstellung bis über die Nutzung und den Rückbau.

Nachhaltige Infrastruktur als Teil der Klimastrategie

Der Straßenbau ist bereit für die Zukunft: Mit dem konsequenten Einsatz von Recyclingmaterialien, temperaturabgesenkten Technologien und klar definierten Umweltstandards zeigt die Branche, wie nachhaltiger Straßenbau in der Praxis funktioniert und dass auch künftige Generationen von einem verantwortungsvoll geführten Infrastrukturwesen profitieren.

19. Mai 2025
Temperaturabgesenkter Asphalt

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